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Etetapete, Fassade!

Während die Außenwand des Tiny House auf Abschlussbleche wartete, kümmerten wir uns zunächst um den Innenraum: Grundieren und Tapezieren! Um das "Erfurt Variovlies" (Malerflies, PVC-frei) sicher anbringen zu können, mussten wir die Sperrholzwand zunächst mehrmals gut Vorgrundieren. Vom Malerflies erwarten wir uns, dass es einige Unreinheiten an den Wänden kaschiert und gegebenefalls auftretende Spannungen in den Wänden aushält. Dies wird sich zeigen, sobald das Haus endlich "In Bewegung" ist.

Wie beim eigentlichen Tapezieren kam beim Grundieren der "Auro Wandbelagskleber" zum Einsatz. Dieser wird ausschließlich aus natürlichen, nachhaltigen Rohstoffen hergestellt und passt somit perfekt in unser Konzept. Das Grundieren war mühselig und gab einen guten Eindruck von zukünftigen Herausforderungen wie Tapezieren und Malerarbeiten im Innenraum. Dank einigen Freunden kamen wir schließlich doch recht rasch zur Fertigstellung, sodass die Tapete angebracht werden konnte. Hierbei stellte besonders mein Vater seine Fähigkeiten unter Beweis.

Leider reichte die Tapete nicht ganz, sodass wir, sobald die "Außenhülle" fertiggestellt ist, hier noch einige Stellen nachbessern müssen.

Parallel zu den Tapezierarbeiten baute ich die "Sofaecke" weiter aus. So langsam wird es gemütlich! Kurz darauf traf das Alublech ein, recht spontan bog mir ein Metaller das Aluprofil zur Abdeckung des Trailers zurecht.

Trotz Zeichnungen am PC sowie kleinen Modellen aus Pappe war ich mir bis zuletzt unsicher, ob ein Abschlussblech für die Holzfassade eine gute Entscheidung war. Als ich jedoch die fertig gebogenen Bleche in Händen hielt und diese kurz darauf an das Tiny House hielt, war ich sehr erleichtert. Die Befestigung am Holzrahmen gestaltete sich als Kinderspiel (trotz Anpassen an die Radkästen, Aussparungen für Gewindestangen etc.) Zusammen mit Insektenschutzgittern, ebenfalls aus Aluminium, brachte ich die Schienen an den Längsseiten des Tiny House an.

Wieso nochmal eine Aluschiene als Abschluss der Fassade?

Wie oben gut zu erkennen, verdeckt das Blech den Metallrahmen des Trailers. Eigentlich wäre dieses Abschlussblech überflüssig gewesen, nach Absprache mit der Zulassungsstelle musste ich die Außenwände des Wohnwagens jedoch jeweils 2 cm weiter nach innen bauen. Alternativ hätte ich auf die Hinterlüftung von 18 mm verzichten können. Um jedoch eine lange Lebenszeit der Fassade garantieren zu können, muss diese gut abtrocknen können. Die Entscheidung viel also recht schnell auf die Hinterlüftung + Stufe am unteren Rand der Hauswand. Aber was nun? Diese Stelle ist sehr anfällig für Feuchtigkeit, gleichzeitig kann hier das letzte Fassadenholz nicht befestigt werden, da ich unter keinen Umständen in den Metallrahmen des Trailers bohren möchte. Im Nachhinein war das Alublech als Abschluss der Fassade wohl die beste Lösung des Problems. Ich bin davon überzeugt, dass es meine Idee war, auch wenn manch anderer diese Idee bis heute für sich beansprucht :D

Besser als gedacht sehen die Fensterrahmen aus. Hierbei handelt sich um rohe Schalbretter aus Fichte, welche ich nach dem jeweiligen Zuschnitt kräftig anflämmte, bis sich eine dicke Rußschicht auf der Oberfläche des Holzes bildete. Mit Drahtbürste und reichlich Wasser entfernte ich die lose Asche vom Holz. Zurück blieb eine gebürstete, dunkle Holzoberfläche welche später noch mit Öl behandelt wird. Diese japanische Konservierungstechnik nennt sich "yakisugi" oder auch "shō sugi ban" und macht das behandelte Holz sehr Widerstandfähig gegenüber Insekten, Witterung, Feuchtigkeit und sogar Feuer. Die Fensterbänke habe ich mir vom Händler zuschneiden lassen, durchweg sind sie 60 mm tief, wobei ich viele Anpassung aufgrund der die individuellen Fenster vornehmen musste.

Nun konnte es also endlich, ernsthaft an die Fassade gehen. Schon lange hatte ich diesen Moment mit Spannung erwartet und stieg mit vollem Elan und reichlich Motivation in die Materie ein. Im Gegensatz zum Tapezieren war es eine pure Freude, die Außenhaut des Tiny House Stück für Stück zu schließen. (Vom Dach natürlich abgesehen)

Wieder griffen mir einige Helfer unter die Arme und schnell waren große Fortschritte zu verzeichnen. Momentan befinde ich mich an der Fertigstellung der letzten Hauswand.


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