Es gibt Neues zu berichten!
Gegen Ende des letzten Jahres wurde noch einmal viel am Tiny House gearbeitet, da ich es vor 2018 "dicht" bekommen wollte. Dank tatkräftiger Unterstützung meines Vaters und Onkels wurde dieses Ziel wenige Stunden vor Mitternacht, Silvester erreicht. Obwohl die Hanf-Jute Dämmung für die "Vorderseite" (Deichsel des Anhängers) nicht mehr ausreichte, habe ich meine Vorhaben für 2017 vollkommen erfüllt, da kann mir keiner was erzählen :D)
Die restliche Dämmung konnte ich erst im neuen Jahr anbringen.
Bevor wir das Tiny House mit Dämmung einkleideten, ließen wir es mithilfe einiger Wagenheber (Danke an unseren Nachbarn!) nach unten ab. Bis zu diesem Zeitpunkt "schwebten" die Räder quasi in der Luft. Nun konnten wir ziemlich genau die Höhe des Rohbaus abmessen (Bis dato war ich mir nicht sicher gewesen, ob wir die Tüv-relevante 4m Marke einhalten oder nicht!)
Sauber! Gute 15 cm für den Dachaufbau- das reicht locker. Mein Vater und ich waren sehr erleichtert, als wir die weiße Markierung auf dem Brett deutlich über dem Giebel des Anhängers schweben sahen.
Wir waren neugierig und ermittelten mithilfe einer Personenwaage die grobe Stützlast des Anhängers...
Nun ja- ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Der Hersteller des Anhängers hatte die Achsen unseres Trailers bereits so weit wie möglich nach vorne versetzt. 95 Kilogramm im jetzigen Baustadium halte ich daher für annehmbar. Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass viele TIny House Besitzer vor der Fahrt etwa Eisenträger oder Steine gezielt im Innenraum platzieren (und fixieren), somit die Stützlast massiv verringern und den Hänger allgemein ausbalancieren. Danke, liebes Hebelges/Intern-etz!
Nun konnte es endlich losgehen! Im Bereich des späteres Holzofens setzte ich ein Holzgitter ein. Im Vorfeld fand ich bei einem Test heraus, dass sich das Sperrholz bei extremer Wärme wirft. Nun sollte die Wand hinter dem Holzofen natürlich keiner großen Hitze ausgesetzt sein, allerdings wollte ich dem möglichen Verformen der Innenwand trotzdem vorbeugen. Die Dämmung schnitten wir mithilfe einer kleinen Baukreissäge zurecht - ziemlich mühselig, da sich die Hanfmatten nur sehr schwer schneiden lassen. (Eine spezielle Maschine zum Schneiden dieses Materials hätte man sich auch jederzeit ausleihen können, eigentlich, naja egal) Ein kleines Video hierzu kann man übrigens auf Instagram, gleich rechts neben diesem Artikel, ansehen.
Eine kleine Anmerkung zu den verwendeten Dämmung als Rollenware: Durch das "Aufgerollt-Sein" sind die Matten, je mehr man sich dem Mittelpunkt der Rolle nähert, geknickt und damit sehr instabil. Im Verlauf der Verarbeitung stellte sich diese Tatsache als erhebliches Problem heraus, da die zugeschnittenen Matten nicht mehr die benötigte Steifigkeit besaßen. Eine bereits vor Wochen zur Probe eingesetzte Hanfbahn rutschte im Ständerwerk ca. 4-5 cm herab - Eine solche Fuge in der Dämmung würde das Dämmpotential der Wand natürlich massiv einschränken! Infolgedessen setzte ich im ganzen Haus zusätzliche Verstrebungen ein, um die Matten halbieren zu können. (Weniger Gewicht ≈ weniger Einsacken der Dämmung) Gleichzeitig wurde dadurch die Innenwand nochmals stabilisiert. Teilweise setzten wir Bauschaum ein, um die Matten sicher zwischen dem Ständerwerk zu fixieren (Ja ich weiß, nicht wirklich öko, aber das musste wirklich sein!) Den fehlenden Rest der Dämmung kaufte ich im neunen Jahr nicht als Rollenware sondern als Platten, diese ließen sich viel einfacher verarbeiten,waren schön steif und konnten somit problemlos in die Wände eingesetzt werden.
Auf diesem Bild kann man sehr gut erkennen, dass die zuvor verlegte Kabel die Dämmung zusätzlich fixieren. Auch habe ich die Kabel an die Außenseite der Dämmung gelegt, damit man sie jederzeit durch die Unterspannbahn "ertasten" könnte falls es Probleme gibt.
Der Wanddurchstoß des Ofenrohrs wurde mit einem Ytong-Stein ummantelt, darauf werde ich in meinem nächsten Beitrag nochmal genauer eingehen.
Wiedereinmal wurde es sehr schnell dunkel, am Ende wurden wir schließlich doch fertig, definitiv einer der anstrengendsten Tage auf der Tiny House Baustelle. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Jahr doch noch so weit gekommen bin, das alles hätte ich natürlich nicht ohne die vielen Helfer geschafft, welche mich immer wieder an verschiedenen Stellen unterstützten.